Die Geschichte der ETU "LETI"

Gegründet im Jahre 1886, ist die Sankt Petersburger Elektrotechnische Universität "LETI" die älteste Universität Europas.

Am 15. Juni 2011 feierte die ETU "LETI" ihren 125. Geburtstag. Die Uni wurde vom Kaiser Alexander III. als Ingenieurschule der Russischen Post und der Telegrafabteilung Russlands gegründet. 

Im August 1899 wurde die Ingenieurschule ins Elektrotechnische Institut des Kaisers Alexander III. reorganisiert.

Der erste Rektor war der Physiker Alexander Popow, Erfinder des Radios und Pionier der Funktechnik. Die Unterkunft Popows wurde als Museum erhalten, in dem heutzutage Führungen, Treffen und Vorträge abgehalten werden.

Die russische wissenschaftliche Schule für Elektrotechnik wurde an der Universität im Jahre 1894 von I. Bergman gegründet.

1901-1908 wurde das Bildungssystems im Gebiet der Funktechnik entwickelt. Der Radio-Erfinder Alexander Popow legte die Grundlagen dieser Fachrichtung fest.

Im Jahre 1899 wurde der Lehrstuhl für elektrische Maschinen von A. Woronow geöffnet. Der erste Lehrstuhl für Funktechnik in Russland wurde vom Absolventen Prof. I. Freiman im Jahre 1917 gegründet.

Weitere Lehrstühle wurden an der ETU "LETI" als erste in der Welt organisiert: für Elektroantrieb vom Prof. S. Rinkewitsch (1922), für Elektroakustik und Ultraschallprüfung vom Prof. S. Sokolow (1931), für Hochfrequenz-Elektrothermie vom Prof. W. Wologdin (1935).

Lehrkräfte der Universität haben an der Entwicklung der Elektrifizierungspläne Russlands teilgenommen: z.B. das Projekt des ersten russischen Wasserkraftwerks Wolchowskaja (G. Graftio). Darüber hinaus haben die Wissenschaftler der Universität an den ersten Projekten Russlands für Elektrizitätskraftwerke, leistungsfähige hydroelektrische Generatoren und Wärmeerzeuger, einzigartige elektrische Antriebe gearbeitet. Prof. G. Graftio hat den Staatsplan für die Elektrifizierung Russlands "GOELRO" (1920er) betreut.

Die russische wissenschaftliche Schule für Elektrochemie wurde gegründet. Die ETU-Wissenschaftler haben das erste "russische" Aluminium mit der elektrochemischen Methode hergestellt. Somit wurde die Basis für die einheimische Elektrometallurgie geschaffen.

Das größte Labor Europas für Hochspannungstechnik wurde im Jahre 1920 von A. Smurow gegründet. Im Jahre 1962 hat A. Berg den ersten russischen Lehrstuhl für Elektromedizinische Geräte eröffnet. Die Vorbereitung der Spezialisten in den Gebieten Automatik, Informatik und Elektronik begann in der Mitte 1930er. Der Lehrstuhl für Elektroakustik wurde als erster in der Welt im Jahre 1931 von S. Jakowlew geöffnet.

Nach dem II. Weltkrieg hat die ETU "LETI" die intensive Entwicklung neuer wissenschaftlicher Bereiche begonnen: Radioelektronik und Telekommunikation, Automatik und Telemechanik, Informatik und Optoelektronik.

Im Jahre 1946 begann seine Tätigkeit der Lehrstuhl für Dielektrika und Halbleiter (N.P. Bogoroditski). Heute werden Forschungen der Funkstoffe im Gebiet der Mikro- und Nanotechnologie fortgesetzt.

Viele Absolventen der ETU "LETI" haben an der Untersuchung des Nordpols teilgenommen, die akustischen Methoden der Eisschichtmessung entwickelt, in den Polarstationen der arktischen und antarktischen Regionen gearbeitet (1950-1960).

Ein Prototyp der phasengesteuerten Antenne für Radaranwendungen wurde bei der Gruppe des Prof. Juri Ja. Jurow zum ersten Mal in der Welt entwickelt (1955).

Die Wissenschaftler der Universität haben die Grundlage für die nukleare Spektrometrie geschaffen und Anlagen für Raumforschung entwickelt, und zwar sie haben ein Prüfsystem für die Arbeit der Kosmonauten im Schwerelosigkeitszustand entwickelt (Beginn der 1960er).

Die Methode der Züchtung durch Sublimation, die heutzutage weltweit zur Herstellung von Siliziumkarbid-Boules verwendet wird, wurde an der "LETI" im Jahre 1976 erarbeitet.

Das erste Zentrum für die Vermarktung der Innovationen wurde in der ehemaligen Sowjetunion im Jahre 1991 eröffnet.

Im Jahre 1992 erhielt das Institut den Universitätsstatus: die Sankt Petersburger Elektrotechnische Universität "LETI".