Luftraumkontrolle am Flughafen

An der ETU "LETI" hat man einen multimodalen Komplex für die Kontrolle des Flughafenluftraums entwickelt.
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An der Fakultät für Funktechnik und Telekommunikation hat man einen Prototyp eines multimodalen Komplexes zur Kontrolle des Flughafenluftraums entwickelt. Seine Funktionalität ermöglicht es, Flugobjekte im Umkreis von 1,5 km um den Flughafen zu jeder Tageszeit und bei jedem Wetter zu erkennen und deren Bewegung zu verfolgen. Und bei Annäherung an Ziele in einer Entfernung von 800 Metern ist der Komplex in der Lage, verschiedene Arten von Luftzielen zu erkennen.
Der entwickelte Komplex besteht aus drei Hauptsensoren. Das erste ist ein passives kohärentes Ortungsgerät zur Erkennung von sich bewegenden Luftzielen in einem Umkreis von 30 km. Das Hauptmerkmal dieses Geräts ist das Fehlen eines eigenen Senders in seiner Zusammensetzung. Als Ortungssignal wird das Signal vorhandener Sender benachbarter Telekommunikationssysteme, wie beispielsweise des digitalen Fernsehens, genutzt. Da der passive kohärente Ortungsempfänger selbst keine Signalquelle darstellt, kann er unbemerkt genutzt werden.
Das zweite Modul ist eine hochauflösende Videokamera, anhand derer Luftobjekte klassifiziert werden. Das dritte Modul stellt eine Infrarotkamera dar, die in der Lage ist, ein Flugobjekt abends und nachts sowie bei schwierigen Wetterbedingungen, beispielsweise bei Nebel, aufzuzeichnen und zu verfolgen. Darüber hinaus haben die LETI-Forscher auch Software zum Empfangen und Verarbeiten von Videodaten sowie zum Identifizieren, Klassifizieren und Verfolgen von Zielen in der Luft entwickelt.
Die Einzigartigkeit des neuen Systems liegt darin, dass es im Gegensatz zu den existierenden Analoga nicht nur erkennen kann, was fliegt, sondern auch die Art dieses Objekts bestimmen kann. Dadurch kann man den eventuellen Gefahrengrad, den sie mit sich bringen, richtig einschätzen und einstufen und auf potenzielle Bedrohungen entsprechend und zeitnah reagieren.